Fruchtige Whiskys – Ein Zusammenspiel von Destillation und Reifung

Das Geheimnis fruchtiger Whiskies

 

Was sind fruchtige Whiskys?

Je nach Herstellungsprozess entwickeln Whiskies unterschiedliche Aromen. Erinnern die Aromen im Whisky an Obst, Zitrus- oder Trockenfrüchte, spricht man von einem fruchtigen Whisky. Auch exotische Aromen können in einem fruchtigen Whisky vorkommen. Single Malts wie auch Blends können stark ausgeprägte Fruchtaromen beinhalten. Bei Single Malts beeinflusst hauptsächlich die Art der Brennblase und die für die Reifung des Whiskys verwendeten Fässer die Entstehung von Fruchtaromen. Whisky-Blends sind Mischungen aus bis zu 50 verschiedenen Whiskies. Entweder ausschliesslich Single Malts oder auch aus Malt- und Grainwhiskys. Ein sogenannter Masterblender nimmt dabei die Auswahl vor und definiert so auch die Aromen im Blendet-Whisky.

 

Die Brennblase bringt Fruchtnoten in den Whisky

Die Brennblasen in Whisky-Destillerien, die sogenannten Pot-Stills, sind aus Kupfer gefertigt. Das Metall reinigt das Destillat von schwefligen Komponenten und trägt zur Entwicklung von Fruchtaromen bei. Je nach Form der Brennblase hat der darin produzierte Whisky mehr oder weniger Kontakt mit Kupfer. Darum hat die Bauart der Brennblase einen grossen Einfluss auf den Charakter des Whiskys. Die amerikanischen Bourbon-Whiskeys werden traditionell in Column Stills gebrannt. Diese einfach aufgebauten Brennblasen bestehen nicht auf Kupfer und haben das Ziel einen möglichst reinen, leichten Whiskey zu produzieren. Darum wirkt sich beim amerikanischen Pendant zu Scotch-Whisky oder Irish-Whiskey der Brennprozess weniger auf das Aroma aus. Typische Geschmacksnoten, die durch die Destillation beeinflusst werden, sind: Aromen von Zitrusfrüchten, exotischen Früchten und Obst.

 

Fruchtigkeit durch Reifung

Ein schottischer oder irischer Whisky muss mindestens drei Jahre im Eichenfass lagern, bevor das Destillat Whisky (oder irisch Whiskey) genannt werden darf. Im Gegensatz zu amerikanischem Bourbon werden bei Single Malts gebrauchte Fässer zur Lagerung verwendet. Überwiegend sind das Ex-Bourbon Fässer, also solche in denen vorher Bourbon gelagert wurde. Aber auch andere Fässer, zum Beispiel Ex-Sherry- oder Ex-Porto Fässer. Durch den im Whisky enthaltenen Alkohol werden die in der Fasswand eingelagerten Aromen aus dem Eichenholz ausgelöst und gehen in den Whisky über. Darum hat die Art des Fasses einen sehr grossen Einfluss auf die Aromenvielfallt im Whisky. Je länger ein Whisky im Fass lagert, desto mehr Aromen nimmt er auf. Eine weitverbreitete Technik zur Vergrösserung der Aromenvielfalt ist das Finishing. Dabei wird der Whisky nach einer gewissen Lagerdauer in ein anderes Fass umgefüllt, um dort ein bis zwei weitere Jahre zu reifen. Hier kommen teilweise auch exotische Fässer wie Rotweinfässer oder Rumfässer zum Einsatz. Typische Geschmacksnoten, die dem Whisky durch das Fass zugefügt werden, sind Noten von Kompott, Rosinen und Dörrobst.

 

 

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