Rauchiger Whisky - Top-Whiskies mit viel Rauch und Torf
Rauchige Single Malts für Kenner und Geniesser
Faktor Rauch - Aromenvielfalt im Whisky
Fast kein anderes Getränk ist so vielschichtig wie Whisky. Denn nebst allen anderen Einflüssen kommt hier noch ein Faktor hinzu, der bei den anderen Spirituosen fehlt: Rauch! Doch wie kommt der Rauch überhaupt ins Glas?
Whisky wird bekanntlich aus Gerste hergestellt. Zuerst lässt man die Gerste keimen. Sobald die ersten Triebe sichtbar sind, hat die Gerste am meisten Zucker. Jetzt gilt es den Keimvorgang zu unterbinden, damit der Zucker danach in Alkohol umgewandelt werden kann. Dafür wird die Gerste getrocknet. Das passiert mit einem normalen Holzfeuer oder einer Ölheizung – oder wie früher üblich mit Torf. Torf bietet sich auch darum an, da es an vielen Orten in Schottland ein gängiger Bodenschatz ist. Der Torf entfacht einen so starken Rauch, dass sich dieser in der Gerste bindet. Nicht einmal die anschliessende Destillation kann diese Aromen eliminieren.
So bestimmt man die Rauchigkeit eines Whiskies
Nur noch wenige Brennereien stellen das gewünschte Gerstemalz selbst her. Der aufwändige Ablauf wird von Zulieferer erledigt. Dies hat den Vorteil, dass man genau die Gerste mit dem entsprechenden „Rauch-Grad“ bestellen kann. Beim Verbrennen des Torfs werden Phenole freigesetzt. Diese kann man danach in der Gerste messen. Definiert wird dies in ppm „part per million“. Ein leicht rauchiger Whisky hat ca. 10 -20 ppm. Ein doch schon stark rauchiger Laphroaig hat um die 50 ppm. Doch hier ist noch lange nicht Schluss. Der Octomore von Bruichladdich gilt als (einer) der rauchigsten Whiskies. Hier sind wir schon jenseits der 200er Marke.
Der gemessene Phenol-Gehalt gilt aber immer für das Gerstenmalz, dem Grundprodukt. Lässt man einen Whisky länger im Fass, werden diese Phenole auch entsprechend eher abgebaut. Daher sind die stark rauchigen Whiskies meist junge Exemplare. Je länger ein Whisky im Fass verweilen durfte, desto besser ist der Rauch eingebunden und es erschlägt einen nicht mehr nur eine Rauchwolke.
Unterschiedlichen Rauchprofile
Als Hochburg in Sachen rauchiger Whisky gilt die Insel Islay. Alle dort beheimateten Brennereien haben getorften Whisky. Nebst den alteingesessenen Ardbeg, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Lagavulin und Laphroaig führen auch die neuen Brennereien (Ardnahoe, Kilchoman) diese Tradition fort. Laphroaig wirbt auch damit: „You love it or you hate it!“ Aber man wird ihn sicherlich nicht vergessen.
Rauchige Whiskies vom schottischen Festland arbeiten meist auch mit Torf vom Festland. Das wiederspiegelt sich im Aromenspektrum. Sind doch bei den Islay Whiskies mehr maritime Einflüsse und der Rauch wirkt kräftiger, brachialer als derjenige vom Festland.
Leicht rauchiger Whisky
Es gibt auch noch eine dezentere Art, Rauch in den Whisky (oder auch in eine andere Spirituose) zu bringen. Oftmals trocknet einem der Mund etwas aus, wenn man einen stark rauchigen Whisky trinkt oder der Rauch überwiegt alle anderen Geschmacksaromen. Wenn einem dies zuwider ist, kann man die gewünschte Spirituose einfach nur in ein bereits benutztes Whiskyfass füllen, das zuvor einen der oben genannten Whiskies beheimatet hat. So erhält man einen subtil rauchigen Whisky, der auch im Nachklang nicht nur nach Rauch schmeckt.
Finden Sie Ihren individuellen Whisky-Genuss
Was gilt es zu beachten? Prinzipiell gilt, (fast) jeder Trinker hat seine maximale Grenze an Rauchigkeit. Wird diese überschritten, dann hat man den Whisky nicht weniger gern, sondern man hat ihn gar nicht gern. Darum sollte man nicht direkt mit einem Octomore starten. Tauchen Sie in die Welt der rauchigen Whiskies ein mit einem milden Oban oder einem Ardmore. Oder Sie starten mit einem in einem rauchigen Fass gelagerten Whisky. Finden Sie Gefallen daran, dann wagen Sie den Schritt auf die Insel Islay. Haben Sie erst einmal Gefallen gefunden am rauchigen Whisky, werden Sie so schnell nicht wieder von ihm loskommen. Denn Rauch ist, nebst dem Alkohol, ein Geschmacksverstärker und intensiviert den Whisky-Genuss.
So finden Sie den passenden Whisky
Tipp: Bei uns sind die meisten Whiskies kategorisiert nach Rauchstärke (Stufe 1-4, wobei 4 sehr rauchig ist). Hier können Sie selbst entscheiden, welcher Whisky für Sie am passendsten ist: