Beliebte Whisky-Regionen – Die Hochburgen der Whiskyproduktion

Jede Whisky-Region hat ihre ganz besonderen Eigenschaften

Die Whiskywelt

Über den Ursprung von Whisky wird immer noch gestritten. Die Whisky-Hochburgen Schottland und Irland proklamieren beide für sich, das Ursprungsland für Whisky zu sein. Einig ist man sich, dass sich der Name auf die gälische Bezeichnung Uisge beatha (Wasser des Lebens) ab. Ab dem 18. Jahrhundert setzte sich dann die anglisierte Version Whisky durch. Mit dem britischen Empire wurde der Whisky in alle Welt hinausgetragen. So dass nicht nur in Ländern wie die USA und Kanada sondern auch in Japan und Indien eine eigene Whiskytradition entstand.

Schottischer Whisky

Schottischer Whisky – auch als Scotch Whisky bekannt, muss strenge Regulatorien erfüllen, um als schottischer Whisky verkauft werden zu können. Der Rohbrand aus gemälzter Gerste (und allenfalls weiteren Getreidesorten) darf maximal 94.8 Volumenprozent Alkohol enthalten und muss mindestens für drei Jahre in Eichenfässern gelagert werden. Erst dann darf die Spirituose Whisky genannt werden. Schottische Whiskys können wiederum in verschiedene Regionen eingeteilt werden. Teilweise sind die Regionen gegeben durch die hohe Anzahl Brennereien in dieser Region, wie zum Beispiel die Whisky-Region Campbelton, die früher bis zu 30 Whiskydestillerien in und um den Ort Campbelton aufwies (Heute sind noch drei aktiv). Bei einigen Whiskyregionen gibt es aber auch klare geschmackliche Erkennungsmerkmale.

Highlands-Whisky: Die Whisky-Region Highland umfasst das Gebiet nördlich der geologischen Trennlinie zwischen Stonehaven und Dumbarton, mit Ausnahme der eigenen Whisky-Region Speyside. Highlands-Whiskys sind meist stärker im Geschmack

Speyside-Whisky: Diese Whisky-Region ist nach dem Fluss Spey benannt. Diese Region gilt als Ursprungsgebiet der schottischen Whiskyproduktion. Es befinden sich aktuell 48 Whiskydestillerien in dieser Region. Fast die Hälfte aller aktiven Whiskydestillerien in Schottland

Lowlands-Whisky: Die Lowlands-Region beginnt an der Grenze zu England und macht den südlicheren Teil Schottlands aus. Traditionell wird für die Whiskyproduktion kein Torf verwendet, was diese Whiskys tendenziell sehr leicht macht.

Insel-Whisky: Das "Festlandschottland" ist umgeben von vielen bewohnten Inseln, auf denen auch Whisky hergestellt wird. Ein Hauch von Meeresluft und torfige Noten prägen die meisten der Insel-Whiskys.

Islay-Whisky: Auf der Insel Islay sind aktuell 8 Whisky-Destillerien tätig. Die Whiskys von der Insel Islay gelten als besonders rauchig. Darum gilt die Insel als eigenständige Whisky-Region.

Campbeltown-Whisky: Früher gab es 34 Whisky-Destillerien rund um die Kleinstadt Campbeltown. Darum gilt die Umgebung von Campbeltown als eigenständige Whiskyregion. Heute sind nur noch drei Destilerien aktiv: Springbank, Glen Scotia und Glengyle.

Während die Single Malts immer von einer Destillerie – und somit auch aus einer Region stammen, gibt es viele schottische Whisky-Blends mit Malts aus verschiedenen Whisky-Regionen.

Irischer Whiskey

Irish Whiskey wird in drei Kategorien unterteilt. Grain Whiskey, Blended Whiskey und Malt Whiskey. Grain Whiskey wird hauptsächlich zum Mischen mit anderen Whiskysorten verwendet. Blended Whiskeys sind ein Produkt aus verschiedenen Whiskeys, mit dem Ziel einen möglichst konstanten Geschmack zu erreichen. Zum Beispiel Tullamore Dew (Link] oder Jameson [Link]. Wird ein Whisky ungemischt abgefüllt, spricht man vom Malt Whiskey.

Für irische Whiskeys charakteristisch ist die dreifache Destillation. Darüber hinaus muss irischer Whiskey mindestens drei Jahre und einen Tag in Eichenfässern gelagert werden, bevor die Spirituose Whiskey genannt werden darf. Für irischen Whiskey darf kein Mais verwendet werden, dafür aber Gerste und Hafer. Irish Whiskey ist in der Regel nicht getorft (mit Ausnahme von Connemara [Link].

Im Gegensatz zu Schottland mit seiner grossen Zahl an Whisky Destillerien wird in Irland nur an wenigen Standorten Whiskey produziert. Dafür werden in einer Whiskey Destillerie mehrere Sorten von Whiskey hergestellt.

 

Whiskey aus den USA

Wenn man vom amerikanischen Whiskey spricht, meint man meistens Straight Whiskey (Whiskey aus einer Destillerie). Es gibt aber auch Blended Whiskey, ein Gemisch aus Mais- und Roggenwhiskeys mit Getreidebrand. Blended Whiskey aus den USA ist aber nicht sehr verbreitet. Werden mehrere Straight Whiskeys gemischt, ohne die Zugabe von Getreidebrand, spricht man vom Blended Straight Whiskey.

American Straight Whiskey wird in vier Kategorien unterteilt: Rye Whiskey, Bourbon Whiskey, Tennessee Whiskey und Corn Whiskey.

Rye Whiskey wird aus Maische produziert, die mindestens 51% Roggen enthaltet. Dieser Whiskey ist die Ursprungsform aller amerikanischen Whiskeys.

Bourbon Whiskey ist wahrscheinlich die bekannteste Variante der American Straight Whiskeys. Bourbon wird aus einer Maische hergestellt, die mindestens 51% Mais (aber nicht mehr als 80%) enthält. Gelagert wird Bourbon in neuen Eichenfässern. Lagert der Whiskey länger als zwei Jahre, darf er als Straight Bourbon deklariert werden.

Tennessee Whiskey muss aus der Region Tennessee stammen. Vor der Fassreifung wird die Spirituose durch Holzkohle gefiltert. Dies macht den Tennessee Whiskey sehr mild.

Corn Whiskey muss nicht in Fässern lagern, sondern kann direkt nach der Destillation abgefüllt werden. Er wird aus einer Maische mit mindestens 79% Maisanteil hergestellt.

 

Whisky aus Kanada

Traditionell wird für die Herstellung von kanadischem Whisky eine Maische aus Roggen verwendet. Diese wird teilweise auch mit anderem Getreide, hauptsächlich Mais angereichert. Besonders für kanadischen Whisky ist, dass dieser auch mit Sherry, Obstwein oder Fruchtsäften angereichert werden darf (bis zu 2%). Kanadische Whiskys sind mehrheitlich Blends. Es gibt aber auch sortenreine Whiskys. Diese nennt man Canadian Straight Whisky und sind unterteilt in solche mit hohem Maisanteil: Canadian Bourbon Whisky oder solche mit hohem Roggenanteil: Canadian Rye Whisky.

 

Whisky aus Japan

Zwar hat Japan eine knapp hundertjährige Whisky-Tradition, hierzulande stieg die Bekanntheit aber erst im letzten Jahrzehnt, dank dem guten Abschneiden von Japanischen Whiskys bei internationalen Wettbewerben. Japanischer Whisky wird sehr ähnlich wie der schottische Whisky produziert. Die international sehr bekannte Yamazaki Destillery ist auch die älteste aller japanischen Whisky Destillerien. Sie ist seit 1923 in Betrieb.

 

Whisky aus Indien

Mit den ersten Kolonialisten aus dem britischen Empire kam auch der Whisky nach Indien. Vor rund 150 Jahren wurden die ersten indischen Whisky-Destillerien errichtet. Whisky gilt als Lieblingsspirituose der Inder. Weil die Grundzutaten für die Whiskymaische in Indien fehlten, wurde von Beginn an auch Alkohol aus Zuckermelasse den Whiskys hinzugefügt. Indien ist heute mit Abstand der grösste Whisky-Produzent weltweit, wobei wegen dem Zusatz von Melasse die wenigstens indische Whiskys die europäischen Vorgaben für Whisky erfüllen.

 

Whisky aus der Schweiz

Bis 1999 existierte in der Schweiz ein Gesetz, dass es verbot, aus Grundnahrungsmitteln wie Getreide oder Kartoffeln Alkohol herzustellen. Somit war bis dahin die Produktion von Whisky in der Schweiz verboten. Mit dem Wegfall des Gesetzes begann man aber noch im selben Jahr im Kanton Basel-Landschaft und im Appenzell mit der Destillation der ersten Schweizer Whiskys. Heute gibt es mehrere gut etablierte Destillerien wie zum Beispiel Langatun [Link] oder Säntis Malt [Link] (Brauerei Locher).

 

Whisky aus Europa

Neben Schottland und Irland gibt es auch viele andere europäische Länder mit nahmhaften Whisky-Produktionen. In der französischen Region Bretagne existiert seit bald vierzig Jahren die Armorik-Destillerie. Immer bekannter wird der italienische Puni-Whisky aus dem Südtirol. Dieser wird seit 2010 hergestellt. Aber auch in England oder Wales werden Whiskies hergestellt, die den inter-britischen Vergleich zu schottischen Whiskys nicht scheuen müssen.

 

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